Die Journalistin Silke Lahmann-Lammert hat zwei Schüler*innen, Lucja Nara Koll und Wessam Alotba, zu unserem Projekt interviewt. Beide haben ihre Eindrücke von der Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz und der Auseinandersetzung mit der Geschichte von jüdischen Kindern und Jugendlichen aus Lübeck, die die Zeit des Nationalsozialismus erlebt haben, sehr anschaulich geschildert. Im Mittelpunkt des Radio-Beitrags steht der Entstehungsprozess von Erinnerungsmalen für das Geschwisterpaar Hanna und Hermann Mecklenburg, die der Bildhauer Winni Schaak zusammen mit Schüler*innen der Cesar-Klein-Schule Ratekau und des Ostsee-Gymnasiums Timmendorfer Strand erarbeitet hat. Die beteiligten Lehrkräfte Andrea Finke-Schaak und Günter Knebel äußern sich verwundert, dass Verantwortliche der Hansestadt Lübeck sehr zögerlich auf das Angebot reagieren, eine der Skulpturen im öffentlichen Raum des Stadtgebiets aufzustellen. Auch angesichts der jüngeren Geschichte der Hansestadt, zu der zwei Brandanschläge auf die Lübecker Synagoge in den 90er Jahren gehören, und des aktuell stärker in Erscheinung tretenden Antisemitismus erscheint es uns notwendig, immer wieder an die von den Nationalsozialisten begangenen Verbrechen zu erinnern und Opfern des NS-Unrechts ihre Identität zurückzugeben. Vielleicht entschließen sich die Verantwortlichen der Hansestadt Lübeck, doch noch ein klares Zeichen zu setzen.