Für weitere Filmaufnahmen für unseren Film haben wir den jüdischen Friedhof in Moisling besucht. Ermöglicht hat uns das Leonid Kogan von der jüdischen Gemeinde Lübecks. Er hat uns kenntnisreich über den Friedhof geführt und viele Geschichten zu einzeln Gräbern erzählt.
Da bis ins 19. Jh. sich keine Juden in der Hansestadt Lübeck ansiedeln durften, ließen sie sich bereits im 17. Jh. im Dorf Moisling nieder, wo der Lübecker Bürgermeister von Höveln ein Gut besaß. Unter der Aufsicht des dänischen Königs erhielten die Juden 1697 „Freiheit in Handel und Wandel“ zugesichert.
Aus Konkurrenzgründen durften die Moislinger Juden das Lübecker Stadtgebiet nicht betreten. Der jüdische Friedhof zeugt heute noch von der zahlreichen Gemeinde mit einer eigenen Synagoge.
Mit der Hilfe von Herrn Kogan fanden wir nicht nur den ältesten Grabstein des jüdischen Friedhofs von 1765, sondern auch Grabsteine der Eltern von Erich Mühsam, der Carlebach Familie und von Verwandten der Mansbachers, Mecklenburgs, Katz und Prenskis.
Besonders gefreut hat uns, dass wir am Grab von Berthold Katz, der vor den Nazis nach Palästina fliehen konnte, 1950 nach Lübeck zurückgekehrt ist und lange Kantor der jüdischen Gemeinde war, einen Stein niederlegen konnte.