Filmpremiere und Einweihung des Erinnerungsmals für das jüdische Geschwisterpaar Hanna und Hermann Mecklenburg aus Lübeck am 1. November 2022
Ein Kooperationsprojekt der Cesar-Klein-Schule Ratekau und des Ostseegymnasiums Timmendorfer Strand
Nach 15-monatiger Arbeit war es endlich so weit, wir konnten in einer feierlichen Veranstaltung in der Mensa der CKS unsere Ergebnisse präsentieren.
Für den feierlichen Rahmen sorgte auch das Klezmer-Ensemble der Musikhochschule Lübeck.
Der Oberstufenkoordinator Dennis Kirk und die Bürgervorsteherin der Gemeinde Ratekau Gaby Spiller begrüßten die Anwesenden. Im Anschluss stellte Günter Knebel, pensionierter Lehrer der CKS, zwei der beteiligten Schüler*innen, Paula Lücke (CKS) und Tillmann Oldenburg (OGT) und die Lehrerinnen Uta Düppe (CKS) und Andrea Finke-Schaak (OGT) vor.
Frau Finke-Schaak berichtete in ihrer Rede von den Erfahrungen der Schüler*innen während der ersten Station der letzten Auschwitz-Fahrt. Sie waren geschockt von den Sicherheitsmaßnahmen der Polizei vor allen jüdischen Einrichtungen in Berlin. Ob Centrum Judaicum, jüdisches Gymnasium Mendelsohn, Jüdisches Museum oder Synagoge Rykestraße überall wurden wir kontrolliert wir vor einer Flugreise. Das Fazit von Frau Finke-Schaak lautete: Solange Juden in Deutschland nicht sicher vor Angriffen seien, könne es keinen Schlussstrich unter die Vergangenheit geben.
Dann folgte die Premiere unseres Films „Dahin wie ein Schatten“. Während des Films hätte man eine Stecknadel fallen hören, so still war es für 50 Minuten in der Mensa.
Dr. Meyer vom Bildungsministerium rang im Anschluss an den Film nach Worten. Er hob besonders hervor, dass die Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz in einen regionalen Bezug mit betroffenen jüdischen Menschen aus Lübeck gestellt wurde, dass zwei Schulen verschiedener Schularten kooperativ zusammenarbeiten und dass das Thema mit dem Theater- und Kunstprojekt einen handlungsorientierten Zugang hat.
Daraufhin ging es nach draußen auf den Schulhof. Paula Lücke, die den Entwurf für das Erinnerungsmal geschaffen hat, und der Bildhauer Winni Schaak enthüllten gemeinsam die Skulptur unter dem Beifall des Publikums. Der ehemalige Schulrat von Ostholstein Dr. Peter Wendt lobte in seiner Laudatio die gelungene Skulptur und unterstrich die vielfältigen Möglichkeiten der unterrichtlichen Einbindung in den Unterricht verschiedener Fächer und wünschte der Schule einen erfahrungsreichen Umgang mit der Skulptur und der gesamten Thematik.
Den Schlusspunkt bildete die Würdigung des großen Engagements der teilnehmenden Schüler*innen mit der Überreichung eines Zertifikats und der DVD des Films aus den Händen der beiden Schulleitungen und Herrn Dr. Meyers.
Die professionellen Unterstützer, die Theaterpädagogin Janina Blohm-Sievers, die Filmemacherin Katharina Spuida-Jabbouti und der Bildhauer Winni Schaak, erhielten als Anerkennung für ihre außergewöhnliche Arbeit Blumensträuße und ein großes Dankeschön von den beteiligten Lehrkräften.
Im Anschluss gab es einen intensiven Austausch aller Anwesenden über die Präsentationen.
Vielen Dank an Klaus-Peter für die Fotos.
Günter Knebel